FALLEN LASSEN 

von Ju Schnee

05.12.2024-04.01.2025

Vernissage: 5. Dezember ab 18 Uhr

Text: Ju Schnee

In meiner kommenden Ausstellung "Fallen Lassen" zeige ich neun neue Malereien, die sich mit dem Thema des Fallens und all seinen Nuancen befassen: das Fallenlassen, Stürzen, sich Gehenlassen, Vertrauen, das Schweben in Höhen, das Abstürzen in Tiefen – und vor allem mit der Möglichkeit, wieder aufzustehen.

Diese Werke sind eine Weiterentwicklung meiner bisherigen Arbeit und stehen unter dem Begriff "Inner Landscapes". Sie wirken wie Landschaften, doch sie zeigen keine äußeren Orte, sondern innere Welten. Es sind Karten menschlicher Gefühle, Intuitionen und psychischer Zustände – ein Spiegel des Ungewissen und Unbewussten, mit dem ich mich intensiv auseinandersetze.

Auch das Schweben spielt eine wichtige Rolle – dieses Verharren in einem scheinbar perfekten Zustand – ein Balanceakt zwischen Aufstieg und Fall. Schwebend fühlt sich alles leicht und unantastbar an, doch oft ist es ein vergänglicher Zustand, der die Unbeständigkeit unserer Psyche und die Verletzlichkeit unseres Daseins verdeutlicht.

In dieser Serie spiele ich bewusst mit unterschiedlichen Materialitäten: Glas, Metall, Wasser und Stoff finden ihren Platz in den abstrakten, organischen Formen und symbolisieren die vielfältigen Facetten des Fallens und Schwebens. Diese Materialien stehen für Fragilität, Stärke, Wandelbarkeit – und manchmal auch für den harten Aufprall in der Realität.

Mit den "Inner Landscapes" verarbeite ich nicht nur persönliche Erfahrungen, sondern auch die Veränderungen, die in unserer Welt spürbar sind und unsere Psyche beeinflussen. Mich fasziniert, wie wir mit dem Sturz umgehen – ob wir daraus lernen, uns anpassen oder einfach wieder aufstehen. Diese Dynamik spiegelt sich in meinen Formen, in den Licht- und Schattenkontrasten und der Bewegung, die meine Werke durchziehen.

"Fallen Lassen" ist für mich eine Einladung, das Ungewisse zu umarmen, die eigenen inneren Landschaften zu erkunden und darin Schönheit und Stärke zu finden – in Momenten des Fallens, im Schweben und in der Kraft des Wiederaufstehens.

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Leslie De Melo